In der vergangenen Woche (Juni 2024) traf ich eine alte Bekannte (Saskia Musterfrau) auf der Roseggerstraße, als sie gerade ihre Wohnung verlies. Wir pflegen eine hervorragende Nachbarschaft und kamen direkt ins Gespräch. Schon nach wenigen Augenblicken bemerkte ich, dass sie etwas bedrückte. Sie erzählte von den derzeitigen Modernisierungs- Arbeiten, die im Innenhof des Block A stattfinden. Bei ihren Erzählungen hatte sie fast Tränen in den Augen. Sie musste sie unterdrücken. Sie hatte etwas Zeit, daher begleitete sie mich durch eine Einfahrt in den Innenhof, damit ich mir selbst ein Bild machen konnte. Ich muss gestehen, ich war irritiert, denn den Innenhof kannte ich aus früheren Zeiten, da ich lange Zeit in der Roseggerstraße gewohnt habe.
Doch beginnen wir zunächst einmal damit, die Zeit etwas zurück zu drehen und schauen uns den Innenhof von Block A einmal an, wie er noch im Jahre 2023 ausgesehen hat.
Diese idyllischen Zeiten scheinen sich nun zu ändern. Wie der Spar & Bauverein neuerdings die Innenhöfe umgestaltet, kann an vielen Beispielen bereits im Unionsviertel besichtigt werden. Aus Naturparadiesen für Mensch und Tier werden monotone und für Tiere ökologisch ungeeignete Erneuerungen vorgenommen. Andere Beispiele aus anderen Städten ergeben Überlegungen, wie Schwammstädte errichtet und ökologisch wertvolle Diversitäten aufgebaut werden können.
Saskia Musterfrau stellt sich die Frage, warum in ihrem Innenhof stattdessen unnötige Flächenverdichtungen vorgenommen werden. Nach eingeholten Informationen sollen rund insgesamt 400 Quadratmeter zusätzlich durch Pflasterungen verdichtet werden.
In Zeiten des dramatischen Klimawandels, der erhöhten Temperaturen in den Innenstädten sowie des Artensterbens sind wir auf jede erdenkliche Pflanze angewiesen. Doch wie es der Spar & Bauverein mit der Erhaltung der Artenvielfalt, der Erhaltung unserer ökologisch wertvollen Innenhöfe sieht, zeigen folgende Bilder.
Ich kann jetzt sehr gut nachvollziehen, warum Frau Saskia Musterfrau einen solch bedrückten Eindruck auf mich machte. Wir sind jetzt schon gespannt, wie das Endergebnis dieser durchaus aus unserer Sicht unsinnigen Modernisierungs- Arbeiten aussehen wird.
Weitere Fragen stellen sich uns in diesem Zusammenhang:
Müssen wir zusehen, wie all unsere Innenhöfe in dieser Art bearbeitet werden?
Wäre es nicht sinnvoller, die Modernisierungskosten in Erhaltungskosten umzulegen, um unsere Umwelt mit ihrer Artenvielfalt zu schützen?
Wir werden Sie an dieser Stelle auf dem neuesten Stand halten (Sommer 2024).
Inzwischen sind viele Wochen vergangen und der Herbst (2024) steht vor der Tür. Vor einigen Tagen habe ich Saskia Musterfrau erneut getroffen und mit ihr einige Worte gewechselt. Dabei kam auch wieder das Thema "Hof A" und die darin stattfindenden Arbeiten auf. Ich wollte nach all den Ereignissen der letzten Monate wissen, ob sich der Hof vielleicht doch in erfreulicher Weise verändert hätte.
Nach ihren Schilderungen ist es jedoch leider so, dass der Beton in einer gewissen Unverhältnismäßigkeit in den Hof eingeliefert und verarbeitet wurde. Frau Saskia Musterfrau hat sich inzwischen mit vielen Nachbarn unterhalten. Alle bisherigen Unterhaltungen ergaben, dass sich alle den Urzustand wie vor einem Jahr zurückwünschen.
Einige ihrer Nachbarn sprachen davon, dass die Arbeiten konzeptlos im Hinblick auf Biodiversität erscheinen, wenn bedacht wird, wie viel Flächenversiegelung durch Beton in dem Hof vorgenommen wird. Viele Nachbarn sprachen ihre offene Angst aus, in den kommenden Sommerjahren keine Entspannung in ihrem Hof zu erfahren. Auch im Hinblick auf die stetige Klimaerwärmung sind diese Betonmengen fehl am Platz. Um die Situation für uns etwas anschaulicher zu machen, übergab sie mir einige Bilder vom Fortschritt der in Hof A stattfindenden Arbeiten (Stand Herbst 2024).
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Ansprechpartnerin ist Frau Christa Schulz.